Lose Zahnspangen

Lose Zahnspange


Eine lose Zahnspange ist eine Zahnklammer, die man nach Belieben selber entfernen und wieder einsetzen kann. Lose oder herausnehmbare Zahnspangen werden nicht durchgängig getragen.

Lose Zahnspangen kommen normalerweise bei Kindern zwischen 5 und 12 Jahren zum Einsatz, bei denen noch hauptsächlich Milchzähne vorhanden sind. Das Ziel einer Behandlung mit einer losen Zahnspange ist es, Platz im Gebiss zu schaffen, Lücken zu schließen oder den Kiefer zu dehnen.

Der Erfolg einer Therapie mit einer herausnehmbaren Zahnspange ist wesentlich von der Teilnahme des Patienten abhängig, denn die Zahnspange muss jeden Tag etwa 14 Stunden lang getragen werden. Der Behandlungszeitraum mit einer losen Zahnspange beträgt in der Regel 2 bis 3 Jahre. Lose Zahnspangen kosten in der Regel 600 € bis 1500 €.

Lose Zahnspangen für Kinder gibt es in zwei Arten: die aktiven Geräte und die passiven Geräte (auch als Funktionskieferorthopädie bekannt). Die aktiven Geräte arbeiten mit Schrauben oder Federn, um Kraft auf Zähne und Kiefer auszuüben und so das Wachstum zu beeinflussen. Passive Geräte liegen locker im Mund und nutzen die Kräfte des eigenen Körpers, z.B. Gesichts- oder Kaumuskulatur, um das Wachstum des Kiefers zu optimieren. Patienten empfinden passive Geräte häufig als besonders angenehm, da sie schonend wirken.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick zu den Vor- und Nachteilen von losen Zahnspangen. Danach gehen wir genauer auf die Unterarten der losen Zahnspange ein.

Vorteile Nachteile
Große Flexibilität durch herausnehmbare Eigenschaft Therapieerfolg abhängig von Teilnahme des Patienten
Schonende Behandlung  
Mundhygiene problemlos möglich  
Kann außerhalb des Mundes gereinigt werden  
Keine Verletzungsgefahr beim Sport  

Unterarten der losen Zahnspange


In der folgenden Tabelle sind die verschiedenen Arten von losen Zahnspangen mit ihren jeweiligen Merkmalen (Altersgruppe, Dauer der Behandlung, Kosten) zusammengefasst. Anschließend besprechen wir die einzelnen Arten von losen Zahnspangen im Detail.

  Aktive Geräte Bionator Aktivator Funktionsregler nach Fränkel Vorschubdoppelplatte
Altersgruppe Kinder zwischen 5 und 12 Jahren Kinder zwischen 5 und 12 Jahren Kinder zwischen 5 und 12 Jahren Kinder zwischen 5 und 12 Jahren Kinder zwischen 5 und 12 Jahren
Dauer der Behandlung 2 bis 3 Jahre 2 bis 3 Jahre 2 bis 3 Jahre 2 bis 3 Jahre 2 bis 3 Jahre

Aktive Geräte


Aktive Geräte sind lose Zahnspangen für Kinder, die über Schrauben oder Federn Kräfte auf die Zähne oder den Kiefer entfalten, um deren Wachstum positiv zu beeinflussen, Lücken zu schließen und Platz für die bleibenden Zähne zu schaffen.

Die Schrauben müssen regelmäßig vom Patienten oder von den Eltern nachgezogen werden, um für eine korrekte Funktionsweise zu sorgen. Das aktive Gerät muss 14 Stunden am Tag getragen werden. Die Behandlungsdauer mit aktiven losen Zahnspangen beträgt bei Kindern bis zu 3 Jahre. Die Kosten einer aktiven losen Zahnspange belaufen sich auf etwa 1000 € bis 1500 €.

Wir stellen die aktiven losen Zahnspangen in unserer Praxis selber her und verwenden dafür nur hochwertige und allergiearme Materialien, sodass der Patient das Gerät gut verträgt und es als angenehm zu tragen empfindet.

Vorteile Nachteile
Flexibel Erfolg der Therapie hängt maßgeblich von der Mitarbeit des Patienten ab
Einfache Handhabung  
Schrauben können selber nachgezogen werden  

Passive Geräte (Funktionskieferorthopädie)


Die passiven Geräte aus der Funktionskieferorthopädie sind lose Zahnspangen, die sich die Kräfte des eigenen Körpers zunutze machen, um das Kieferwachstum zu beeinflussen. Die passiven Geräte übertragen die Bewegungen der Gesichts- und Kaumuskulatur auf Kiefer und Zähne, um ihre Stellung und ihr Wachstum zu optimieren. Patienten empfinden diese Art der losen Zahnspange in der Regel als sehr angenehm, da die passiven Geräte locker im Mund liegen und ihre Kräfte schonend entfalten.

Vorteile Nachteile
Flexibel Mitarbeit des Patienten notwendig
Schonende Kraftentfaltung auf die Zähne  
Beeinträchtigt das Sprechen nur geringfügig  

Es gibt mehrere Arten von funktionskieferorthopädischen Geräten, die wir an dieser Stelle kurz vorstellen werden.

Bionator

Der Bionator ist ein passives Gerät, das im Mund die Kräfte, die beim Schlucken und Sprechen entstehen, auf Kiefer und Zähne überträgt und so deren Wachstum optimiert. Der Bionator wird bei Kindern unter anderem eingesetzt, um den offenen Biss, den tiefen Biss, den Rückbiss oder Zungenfehlfunktionen zu behandeln. Kiefergelenkbrüche lassen sich mit dem Bionator ebenfalls therapieren. Kinder müssen den Bionator nachts und zusätzlich 6 Stunden am Tag tragen, um eine effektive Therapie zu gewährleisten. Erste Erfolge sind meist schon nach 4 bis 6 Wochen feststellbar.

Funktionsregler nach Fränkel

Der Funktionsregler nach Fränkel (auch Fränkelapparatur genannt) ist eine passive lose Zahnklammer, die das Wachstum des Oberkiefers stimuliert, um die Positionierung von Ober- und Unterkiefer zueinander zu optimieren. Die Fränkelapparatur ist bei Kindern besonders beliebt, weil sie in den Wangenbereich eingesetzt wird, wo sie das Sprechen so gut wie nicht behindert.

Aktivator

Der Aktivator ist eine lose Zahnspange, die in erster Linie zur Behandlung des Vordergebisses eingesetzt wird. Der Aktivator korrigiert die Lage von Ober- und Unterkiefer zueinander, indem er das Wachstum des Unterkiefers hemmt und das Wachstum des Oberkiefers fördert.

Vorschubdoppelplatte

Die Vorschubdoppelplatte ist eine lose Zahnspange, die aus einer Oberkieferplatte und einer Unterkieferplatte besteht und so im Mund positioniert wird, dass sich der Unterkiefer beim Zubeißen in eine bessere Position bewegt. So wird das Wachstum des Unterkiefers gefördert, während der Oberkiefer verbreitert wird. Die Vorschubdoppelplatte eignet sich bestens für die Behandlung des Rückbisses. Außerdem können durch das Hinzufügen von aktiven Schrauben und Drähten auch einzelne Zahnfehlstellungen korrigiert werden.